Reisebericht Australien 2014

Reisebericht von Susanne und Frank in Australien vom 31.01.2014 bis 16.02.2014

Warum Australien? Ganz einfach! Unseren Sohn besuchen. Im Rahmen von Work and Travel befindet er sich in Qeensland. Wir sind gespannt, wie es dort ist und wie er sich bereits eingelebt hat.

Große Aufregung vor der Reise: Klappt auch alles? Funktioniert das elektronische Visum? Die Reisetaschen sind gepackt, eine Reisetasche wird noch einmal  in einen Reiserucksack umgepackt, da für die Inlandflüge in Australien aus Preisgründen nur ein Koffer gebucht wurde. Der Rucksack läuft als Handgepäck.

Berlin – London – Singapore – Brisbane. Bis nach Singapore fliegen wir mit British Airways, danach mit Quantas. Online Check-In 24 Stunden vorher. Berlin – London. OK! London – Singapore. Ebenfalls in Ordnung. Besonders für den 13 Stunden – Ritt wollten wir Sitzplätze am Gang. Jetzt noch den Online Check-In für den Flug von Singapore nach Brisbane vornehmen und die Bestätigung drucken. Sitzplätze sind bereits ausgewählt. Was ist das? Eben hat er mir noch alles angezeigt, jetzt steht auf der Webseite, der Flug wird nicht von British Airways durchgeführt, ergo kein Online Check-In möglich. Äh! Nochmal bei British Airways angemeldet, gleiches Spiel. Ebenfalls bei Quantas. Kein Online Check-In möglich. Na toll!
Koala Stickers

1. Tag, Freitag den 31.01.2014
Berlin / London
Es geht los! Wir sind bis zu den Zehenspitzen aufgeregt! Wurde nichts vergessen! Reisepässe, internationaler Führerschein, Reservierungen für alle 9 Flüge, Mietauto und Hostels.  Einige australische Dollar haben wir für die Einreise umgetauscht. Über die Umtauschgebühren möchte ich gar nicht nachdenken.
Im Nachhinein haben wir fast alles mit Visa – Card bezahlt. In vielen Geschäften kann man bereits im NFC – Verfahren einkaufen. Etwas skeptisch ist man schon, wenn man die Karte nur noch über das Terminal hält. Die Zusatzgebühr der Abbuchungen war im Centbereich verschwindend gering und mit der richtigen Bank war das Geldabheben am Automaten kostenlos. Wobei wir daran fast verzweifelt wären. Nach dem x-ten Automat hatten wir endlich herausbekommen, das wir alles richtig gemacht und nur die Mindestabhebung auf 200 $ AU beschränkt war. Letztendlich mochten uns die Automaten innerhalb von 24 Stunden danach überhaupt nicht. Egal, um wieviel Uhr man abgehoben hat. Aber wie gesagt, die Tickets, Einkäufe und Restaurantbesuche wurden generell mit der VISA beglichen und somit war das Bargeld kein großes Thema.
Wir werden zum Flughafen Berlin – Tegel gefahren.
Das Boarding ging los. Während des Erhaltens unserer Boardingpässe die Nachfrage nach den Boardingpässen zwischen Singapore und Brisbane. Ohne einen Online Check-In hätte er mir die Boardingpässe bereits erstellen können, jetzt kann er leider auch nichts mehr machen. Bestechende Logik! Wir sollen die Boardingpässe in Singapore bei Quantas  abholen.

Pünktlich um 19.40 Uhr hoben wir von Berlin – Tegel mit einem Airbus A321 in Richtung London ab. Während des Fluges wurden Getränke und ein Snack serviert. Nach knapp 2 Stunden Anflug in London – Heathrow. Dort fuhren wir mit dem Airport – Train unter dem Terminal 5 zum Abflug – Gate. Es erfolgte ein erneutes Boarding mit Sicherheitsüberprüfung. 21.55 Uhr ging es weiter mit einer Boing 777. Nach dem Start wurde die Hauptmahlzeit und Getränke angeboten. Daran schloss sich eine 10- stündige Serviceflaute an. Selbstbedienung bei Getränken in der Bordküche. Während des Fluges hatten wir ein bisschen hingedämmert, an richtigem Schlaf war auf diesen Plätzen aber nicht zu denken. Etwas ärgerlich, wir fliegen fast wieder nahe an Berlin vorbei. Da fragt man sich, warum wir erst den Umweg über London geflogen sind. Dann ging es weiter über Polen, Russland, schräg herunter über das Kaspische Meer nach Indien und weiter an der Küste von Burma, Thailand und Malaysia nach Singapore.
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Boardingpässe ohne Ende

2. Tag, Samstag den 01.02.2014Wombat Stickers
Singapore
Kurz vor der Landung wurde das Frühstück serviert. Durch die Zeitverschiebung waren wir nach genau 12.45 Stunden um 18.40 Uhr Ortszeit in Singapore. Zuerst holten wir die Boardingpässe bei Quantas ab. Der Flughafen in Singapore ist gigantisch. Etwas näher kennengelernt inklusive der Free Singapore Tour haben wir den Airport auf der Rückreise. Nach der Landung gingen wir ersteinmal in die Apotheke, um Aspirin zu kaufen, da die Medikamente im Koffer waren. Dank VISA musste man sich keine Gedanken um Singapore Dollars machen. Nach etwas Frischmachen auf den Toiletten mussten wir uns relativ zügig wieder zum Boarding anstellen, denn 20.50 Uhr ging es bereits weiter nach Brisbane.  An den Toiletten waren Automaten aufgestellt, wo man anschließend die Sauberkeit per Smiley bewerten konnte. Pünktlich ging es mit einer Airbus A330 von Quantas weiter. Gegenüber British Airways bietet Quantas einen viel besseren Service. Die Sitze waren gefühlte 10 cm weiter auseinander und wir bekamen einen Zweiersitz an der Fensterseite. Somit konnte man ein bisschen Gepäck zwischen Sitz und der Boardwand verstauen. Es wurde eine Speisekarte verteilt, aus der man die Gerichte auswählen konnte. Dadurch wusste man auch, was alles einen auf der Assiette erwartet. Zusätzlich gab es mehrmals Getränke und Obst.
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3. Tag, Sonntag den 02.02.2014
Brisbane / Melany
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Nach knapp 8 Stunden landeten wir pünktlich um 06.45 Uhr auf dem Brisbane International. Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl, auf der anderen Seite der Welt zu sein und bei tiefstem Winter in Berlin hier bei warmen 22 Grad Celsius die Maschine zu verlassen. Wir waren voller Spannung, wie es unserem Sohn Richard geht. Erst 3 Monate ist er in Australien und trotzdem fühlte es sich bereits wie eine Ewigkeit an. Die Einreisekontrolle hat ungefähr 1 Stunde gedauert. Erst die Passkontrolle an nur 4 besetzten Schaltern und einer gefühlten unendlichen Schlange. Dabei kam es immer wieder vor uns zu längeren Wartezeiten durch Diskussionen, weil entweder die Reiseunterlagen nicht korrekt waren oder auf der Incoming Passenger Card die falschen Kästen angekreuzt waren. Nach erfolgreicher Einreise haben wir erfreulicherweise unseren Koffer und den Reiserucksack unversehrt seit Berlin wieder in Empfang nehmen dürfen. Danach wurden alle Personen mit Gepäck von einem Drogenhund beschnüffelt, den dann die kleinen Kinder danach streicheln durften. Die sich anschließende Tiefenkontrolle ist uns Gott sei Dank erspart geblieben. Besonders viele Backpackers mussten ihre Rucksäcke komplett auseinandernehmen und alles vorzeigen.

Nächstes Ziel war Melany. Die Weiterfahrt sollte mit dem Translink, dem Bahnnetz in und um Brisbane, vom Flughafen mit der Airport Line bis Eagle Junction und anschließend mit der Sunshine Coast Line bis Landsborough erfolgen. An der Übergangstür zum Bahnsteig klebte ein A4 – Zettel mit der Ausschrift ‘Out of Order’.Was jetzt? Hat uns Berlin schon wieder eingeholt? Die Reiseplanung war dahin, wie sollen wir ohne Zug nach Melany kommen? Für das Wochenende wurde der komplette Zugverkehr wegen Wartungsarbeiten in und um Brisbane eingestellt. Schienenersatzverkehr! In Berlin habe ich immer Respekt vor den Touristen, die sich bei Ausfällen der Verkehrsbetriebe ohne Informationen irgendwie durchwurschteln müssen. Der Unterschied hierzulande, freundliche Servicemitarbeiter standen bereit und haben uns geholfen. Zuerst die Zugtickets gekauft und dann mit einem Kleinbus Richtung City gefahren. Zuerst etwas ungewohnt war die Benutzung der ‘falschen’ Straßenseite. Dann Umsteigen auf einen größeres Bus und Weiterfahrt bis Caboolture. Irgendwann hat der Busfahrer die Stationen angesagt und wenn keiner aussteigen wollte, ist er die Hauptstraße langgeschossen. Jedenfalls waren wir zum Schluss schneller in Caboolture als der Zugfahrplan es ausgewiesen hatte. Dort eine gute Viertelstunde auf den nächsten Bus in Richtung Landsborough gewartet. Die Weiterfahrt von Landsborough nach Melany war erst mit dem Bus geplant gewesen, aber der Klaus, der Chef vom King Ludwigs German Restaurant, einem bayrischen Spezialitätenrestaurant,  empfing uns am Bahnhof und wir fuhren zu seinem Restaurant nach Melany.
Dort erwartet uns bereits Richard. Es ist schon ein besonderes Gefühl, nach so vielen Flugstunden unseren Sohn wiederzusehen. Es waren schon emotionale Momente. Stolz sind wir auf seine Sprachkenntnisse. Natürlich sind diese nicht perfekt. Aber er kann sich in Gespräche einklinken und diese auch weiterführen. Er versteht zwar nicht jedes Wort und muss noch eine ganze Menge lernen, aber dafür ist er auch in Australien.
Nach einem herzlichen Empfang der Restaurantbesitzer Barbara und Klaus kamen wir nach Flugzeug – Food wieder in den Genuss eines richtigen Kaffees und einem erfrischenden Hefeweizen. Die Welt war nach der leckeren Fischmahlzeit fast wieder in Ordnung. Vergessen war der Schlafmangel, waren wir doch seit mehr als 48 Stunden auf den Beinen. Von dem Restaurant hat man einen herrlichen Blick auf die Glass House Mountains. Nach dem Essen sind wir zu unserer Unterkunft gefahren worden. Die Besitzerin hieß Jennifer und das Haus war Im Bungalowstil mit zwei Flügeln gebaut. Das Haus lag in einer paradisischen Landschaft mit Mischwald und Palmen. Vor dem Eingang war eine überdachte Relaxzone und ein riesengroßer Swimmingpool. In einem Flügel wohnte Jennifer, die Zimmer im andern Flügel wurden von ihr vermietet. Dort hatten wir 3 Übernachtungen geplant. Jedenfalls sollten wir erstmal relaxen, aber nicht schlafen. Um den Jetlag zu vermeiden, soll man gleich mit dem Tagesrhythmus mitgehen, dass heißt nicht vor dem Abend zu Bett gehen. Am Abend waren wir zum Abschlussfest im Restaurant eingeladen. Ein Sohn Barbara und KLaus fängt in München ein Studium an und wurde feierlich verabschiedet. Zu dem Abschiedsfest kamen viele Verwandte und Bekanntschaften, um den Abschied mitzufeiern. Nach einer gemütlichen Party mit gutem Essen und leckeren Getränken war irgendwann der Tag vorbei. Es war ein gelungener Einstand in Australien.

In den nächsten zwei Wochen sollten alle Tage mit vielen Erlebnissen und Eindrücken aufwarten, so dass man rückblickend sagen kann, dass man tatsächlich wie auf der Überholspur gelebt hat und man erst später die Geschehnisse verarbeitet hat.
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 Galerie

4. Tag, Montag den  03.02.2014
Melany
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Genau über dem Bett war eine Dachluke und somit fiel schon früh die Sonne auf das Bett. Auf dem Programm stand zuerst ein gemeinsames Frühstück im Restaurant. Nach ungefähr 20 Gehminuten waren wir dort angekommen. Man muss ständig aufpassen, bei Querung der Straße immer noch mal nach links zu schauen, denn die Fahrzeuge kommen ja aus der ‘falschen’ Richtung. Es gab bei dem Frühstück alles, was ein deutsches Herz höher schlagen läßt. Brötchen von einem deutschen Bäcker aus Brisbane. Weizen, Roggen, Mehrkorn. Was wie eine Selbstverständlichkeit klingt, sollten wir im Laufe der nächsten Tage vermissen. Es sind zwar 100’te von Toastsorten im Angebot aber kein richtiges Brot oder Brötchen. Dazu Obstsalat, Müsli, Joghurt, Aufschnitt, Eier und was eben halt zu einem Frühstück gehört.

Anschließend haben wir uns Maleny angeschaut. Es sind doch ganz schöne Strecken zu bewältigen. Vom Restaurant bis in die City waren es gute 10 Fahrminuten. Maleny ist ein schönes Städtchen mit vielen Häusern im australoenglischen Baustil. Der Woolworth ist ein Tick besser und größer als Kaisers oder Rewe.  Die Preise ebenfalls, ungefähr gefühlte 20 % Prozent teurer als in Deutschland. Sonderbarerweise ist auch das einheimische Obst und Gemüse sehr preisintensiv. Nur auf dem Obst- und Gemüsemärkten kann man preiswerter einkaufen. Außerdem empfiehlt es sich, weder zu rauchen noch Alkohol zu trinken. Alkohol ist in der Öffentlichkeit generell verboten und darf auch nur in Bottleshops verkauft werden. In der City gab es viele kleine Boutiquen. Darunter auch Second Hand – Läden sowie Läden mit Retour – Waren. Neben den netten kleinen Läden waren der Woolworth sowie ein IGA die einzigen Lebensmittelgeschäfte. Nach der Stadtbesichtigung sind wir wieder zurück zur Unterkunft gelaufen. Dabei waren wir an der Maleny State High School (Regionalschule)  sowie der Maleny Primary School vorbeigekommen. Was bei uns für die Verkehrsregelung vor den Schulen teilweise Schülerlotsen machen, wurde dort ehrenamtlich von engagierten Eltern ausgeführt. Die Sommerferien waren bereits vorbei und die Schüler hat man an den Uniformen sofort erkannt. Mit zwei Einkaufsbeuteln waren wir nach  fast einer halbe Stunde wieder in der Unterkunft.

Nach kurzer Pause sind wir zum Rain Forest Mary Cairncross Scenic Reserve, einem Regenwald, aufgebrochen. Am King Ludwig German Restaurant vorbei waren wir nach ungefähr einer Stunde am Ziel. Das Reservat Mary Cairncross Scenic Reserve umfasst einen 55 Hektar großen subtropischen Regenwald, mit Blick auf die Glass House Mountains Nationallandschaft. Ein Überbleibsel der Regenwälder, die einst die Blackall Range bildeten, ist das Reservat ein lebendiges Museum von verschiedenen Pflanzen und Tieren, das mit seiner Ruhe und Schönheit begeistert. Ein wichtiges Thema ist die Regenwald – Regeneration. Über einen Rundweg konnten wir in diesem Reservat typische Pflanzen und Tiere des Regewaldes bestaunen. Außer farbenfrohen Vögeln haben wir leider weder kleine Echsen noch andere Vierbeiner gesehen. Nach dem Besuch des Reservates sind wir zurück zu dem Restaurant gelaufen, dabei immer ständig einen grandiosen Blick auf die Glass House Mountains. Am Restaurant angekommen, wurden wir von den Besitzern kurzfristig am Abend in ein chinesisches Restaurant eingeladen. Nach einem Kaffee sind wir erstmal zurück in die Unterkunft.

Am Abend wurden wir von den Restaurantbesitzern abgeholt. Es ging in Richtung Landsborough.  Irgendwann bogen wir auf den Parkplatz des chinesischen Restaurants ein. Zusammen mit der Familie der Gastgeber und Mitarbeiter des Restaurants saßen wir mit am großen Drehtisch.  Es gibt Restaurants, in denen kann man die Getränke selber mitbringen. Deshalb erstmal großes Erstaunen, wo die Gastgeber mehrere Flaschen Wein auf den Tisch stellten.
Da der eine Sohn in München studieren möchte, nutzen unsere Gastgeber die Gelegenheit zu einem mehrwöchigen Urlaub in Bayern. Wir wollten am nächsten Tag den Australia Zoo erkunden und einen Tag später in Richtung Melbourne weiterfliegen. Da morgen ebenfalls unser letzter Tag in Maleny war, wurden wir kurzerhand zum Abschiedsgrillen bei unseren Gastgebern auf  ihrem Gartengrundstück eingeladen. Nach dem Essen wurden wir an der Unterkunft abgesetzt und der Tag war leider Geschichte.
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Galerie / Rainforest Walk

5. Tag, Dienstag den 04.02.2014
Maleny
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Wetter: Das Klima in Maleny ist subtropisch mit milden, trockenen Wintermonaten und schwül-warmen Sommern. Im Sommer ist die Luftfeuchtigkeit bei Temperaturen um 30°C und zehn Regentagen sehr hoch, im australischen Winter kommt es aufgrund Niederschlagsmangel zu lang anhaltenden Trockenperioden. Mit dem Februar ist sozusagen das Ende des Sommers eingeläutet. Bis auf einzelne Regentropfen hatten wir mit dem Wetter großes Glück. Die Temperaturen lagen am Tag bei 25 Grad, am späten Abend musste man sich bereits einen Pullover überziehen.

Heute stand der Australia Zoo auf dem Programmpunkt.
Barbara musste nach Maleny und hat uns freundlicherweise zur Bushaltestelle mitgenommen. Das ersparte uns eine gute halbe Stunde Fußmarsch. Pünktlich mit dem Bus von Maley nach Landsborough und nach einer halben Stunde Aufenthalt dann zum Australia Zoo gefahren. Zwischendurch haben wir in Landsborough einige kleine Geschäfte angeschaut und den Bottleshop besucht.
Der Australia Zoo ist ein Zoologischer Garten und befindet sich unweit von Maleny. Bekannt wurde er vor allem wegen seiner Krokodile und anderen Reptilien und durch die Fernsehserie Crocodile Hunter des Leiters Steve_Irwin. Der Australia Zoo wurde 1970 als privater Zoo von Bob Irwin und Lyn Irwin unter dem Namen Beerwah Reptile Park eröffnet. Bob Irwin war ein bekannter Herpetologe (Amphibien- und Reptilienkundler), der als ein Pionier der Reptilienhaltung und -zucht in Australien gilt. Seine Frau Lyn war eine der ersten, die kranke und verletzte Wildtiere in Südost-Queensland pflegte. Auch die Kinder der Irwins wurden früh mit den Tätigkeiten der Eltern vertraut gemacht. Vor allem für Sohn Steve stand schon früh die berufliche Laufbahn fest, nachdem er seinen Eltern seit seinem Kindesalter mithalf, sich um die wachsende Anzahl der Tiere zu kümmern. Mit der Zeit vergrößerte sich der Zoo zusehends. 1991 übernahmen Steve und seine Frau Terri Irwin das Management des Zoos. Momentan kümmert sich der Zoo um mehr als 1000 Tiere. Am 4. September 2006 verstarb Steve Irwin bei einem Tauchunfall mit einem Stachelrochen bei Cairns und wurde wenige Tage später in Beerwah beigesetzt.
Nach dem Eingang standen Mitarbeiter mit Koalas, kleinen Krokodilen und Schlangen in den Armen, die man Anfassen konnte. Danach sind wir die Wege nach dem  Lageplan des Australia Zoo abgelaufen. Wichtiges Event war um 12.00 die Krokodilshow im Crocoseum, einer Arena mit großem Restaurant, in dem es viele Stände gab, vom Eis über Kaffee bis zu Sandwiches.
An den amerikanischen Alligatoren und Schildkröten ging es zu den Wombats. Anschließend an den australischen Schlangen vorbei zum Vogelhaus. Dahinter als Regenwald gestaltetes Vogelhaus mit einheimischen Tieren. Weiter ging es durch das Gehege der roten Kängurus und der Koalas, in denen man die Tiere auch anfassen konnte, sofern sie das wollten. Überall in den Freigehegen gab es sogenannte Animal – Areas für die Tiere, die von den Besuchern nicht betreten werden durften. Was wir nicht erwartet hätten, der Koala hat ein ganz weiches Fell. Weiter ging die Route an den Kamelen, den roten Pandas, dem Tigertempel bis zum Freigelände für Zebras und Giraffen. Dort wird der Zoo erweitert und ist eine Baustelle. Den Weg zurück ging es dann an Emus und Kraniche vorbei zum großen Freigehege für Kängurus. Nachdem wir im Restaurantbereich des Crocoseum ein Kaffee getrunken haben, schauten wir uns in der Arena die Show an. Nach der Show hat Richard etwas Futter für die Kängurus gekauft. Zurück im Freigehege standen die Tiere für das Futter erst gar nicht mehr auf. Einige knabberten aus der offenen Hand. Die meißten Tiere reagierten erst gar nicht, wobei man dazu sagen muss, wir waren nicht die einzigen Besucher. Auf dem Gelände war auch eine Einfassung für Echidnas (Ameisenigel) mit einem besonders langen Schnäuzchen.
Wieder vorbei am Crocoseum liefen wir zu den Dingos und den Tasmanischen Teufeln. Die Tasmanischen Teufel sind sehr scheu und ich musste einige Runden um das Areal, um einige Fotos zu bekommen. An Krokodilen und Schildkröten vorbei waren wir am Nachmittag wieder am Ausgang. Dabei liefen immer wieder kleine Echsen über den Weg.
Mit den beiden Buslinien der Hinfahrt sind wir auch wieder zurück. Sagt man dem Busfahrer Bescheid, lässt er die Passagiere auch außerhalb der Haltestellen heraus. So konnten wir bis zur Unterkunft noch gute 20 Minuten Fußweg einsparen.
Nach kurzer Verschnaufpause wurden wir von Barbara zum Grillabend abgeholt. Nach kurzer Autofahrt kamen wir auf ein hügeliges Grundstück, man hätte eine ganze Siedlung darauf bauen können. Hier haben wir wieder viele Bekanntschaften getroffen, die wir bereits am Vorabend im Restaurant kennengelernt hatten. Die Verständigung war zwar etwas holperig, aber im Zweifelsfall halfen Barbara, Klaus und Richard als Dolmetscher. Das Grundstück war traumhaft, für Gäste steht dort ein sehr schön eingerichteter Bungalow zur Verfügung. Trotz des ausklingenden Sommers wurde es schon relativ kühl. Vielleicht waren wir aber auch schon von den Temperaturen verwöhnt. Ein Pullover hätte jedenfalls nicht geschadet. Frisches vom Grill und gutes deutsches Bier ließ den Abend viel zu schnell zu Ende gehen.
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Galerie I / Galerie II

6. Tag, Mittwoch den 05.02.2014
Maleny / Melbourne
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Nach dem Frühstück fuhr uns Jennifer zur Bushaltestelle nach Maleny City. Jennifer war eine sehr gute Gastgeberin. Sie konnte zwar kein Wort Deutsch aber mit unseren Sprachkenntnissen und dem elektronischen Wörterbuch haben wir doch etliche Informationen austauschen können. Wir hoffen für ihre Zukunft das Beste. Der Transfer mit Bus und Bahn bis zum Brisbane Gespräche bis hin zum Sitzanbieten für Erwachsene. Diese Regeln sollten auch mal in Deutschland eingeführt werden. Als weitere Pluspunkt, in jedem Zug ist kostenlos WLAN verfügbar.
Nach dem Check-In ging es 14.20 Uhr mit der TigerAir nach Melbourne. Wenn man die Einreisekontrolle vor Augen hat, sind die Inlandfüge der reinste Kindergarten. In Australien brauchten wir während unseres ganzen Aufenthaltes kein einzigen Ausweis vorzeigen. Mit den Bordreservierungen hätte eigentlich jeder fliegen können. Oder die hatten uns schon im System. Einzige Ausnahme war das Vorlegen des Internationalen Führerscheins bei Empfang des Mietwagens.
Nach Melbourne überfliegt man eine Zeitzone in südliche Richtung (nach Tasmanien geht’s noch eine Stunde rauf), somit landeten wir 17.45 Uhr in Melbourne. Das sich die Zeit nach Osten verschiebt war mir klar. Aber nach Süden? Nachdem ich mir den Sonnenlauf angeschaut habe, war mir das logisch. Da die Sonnenlaufbahn zum Nordpol oder zum Südpol eine Parabel schlägt, bleiben die Tage zwangsläufig länger hell. Und das gleicht man mit teilweise halbstündigen Zeitdifferenzen aus. Im Winter haben die Bundesstaaten teilweise die gleichen Zeiten.
Sage noch einer was gegen unseren Flughafen BER in Berlin. In Melbourne landet man gewissermaßen auf einer Baustelle. Gepäckannahme in einer Lagerhalle, der Sanitärtrakt besteht aus Dixi-Klos. Nach endlosen Entlanglaufen am Bauzaun endlich ein Taxistand. In Melbourne gibt es keine großen Alternativen. Ab 3 Personen ist ein Taxi preiswerter.
Also ab in die City und einchecken im IBIS Budget Melbourne CBD in 103 Elisabeth Street. Trotz Vorbestellung mit Queensize – Bett und darüber liegenden Einzelstockbett haben wir ein Zimmer mit Queensize – Bett und Doppelstockbett  bekommen . Gut für Richard, so musste er nicht aufs Hochbett klettern. Und das Geniale, wir hatten unser eigene Toilette und Waschmöglichkeit. Sofern ist das IBIS Budget ein besseres Hostel. Das Hostel lag genau in der City. Nach etwas Frischmachen ging es dann auch sofort raus. Anlaufpunkt war China Town. Nach ungefähr 15 Minuten waren wir dort. Letztendlich erstreckt sich das über ein kompletten Straßenzug. Nach mehrmaligen Ablaufen der China – Meile hatten wir uns für ein Restaurant entschlossen, was ohne Kunststofftische auskommt oder Fastfood – Atmosphäre ausstrahlt. Die Erwartungshaltung war hoch, die Enttäuschung umso heftiger. Das war schlecht gemachter China – Fraß bei einer noch unfreundlicheren Bedienung. Eingedickte Suppen und Soßen, so wie man sie in China nicht isst. Da ist das Essen in den Berliner China – Tempeln viel besser, dabei hatten wir auf Grund der China – Town ein höheren chinesischen Einschlag in den Restaurant erwartet. Jedenfalls waren wir mit dem Thema ‘Chinesisches Essen’ in Melbourne durch. Und satt waren wir auch nicht.
In Australien wird kein Trinkgeld gegeben und kassiert wird am Ausgang und nicht am Tisch. Bei den Preisen wird das Trinkgeld aber schon enthalten sein. Bei der Suche nach dem ‘perfekten’ chinesischen Restaurant waren wir auf das Hofbräuhaus gestoßen. Und die Gerichte waren auch nicht viel teurer. Jedenfalls hatten wir uns entschlossen, hier am nächsten Tag vorbeizuschauen. Ein Restaurant ‘Berlin’ gab es auch, aber hier musste man sich an der Eingangstür anmelden und das war mir schon sehr suspekt. Nachdem wir den chinesischen Abend hinter uns gebracht hatten, sind wir bei lauen Temperaturen um die 22 Grad noch abends durch die Einkaufsstraßen. Dabei entdeckten wir eine Kneipe, die selber das Bier braute. Susanne wollte noch ein Spezi, ein Gemisch aus Cola und Fanta. Wir wurden bereits von Barbara und Klaus aufgeklärt, das ein Spezi ganz anders schmeckt, da die Fanta in Australien ein ganz anderen Geschmack hat. Und somit blieb es auch bei diesem einen Glas. Nach erfolgreicher Verkostung einiger Biersorten ging es dann abends um die Straßenecke zum Hotel zurück.

In Melbourne waren zurzeit durch den nordöstlichen Wind, der die Wärme aus den Outback mitbrachte, hohe Temperaturen bis an die 40 Grad. Nachts sank es ungefähr knapp über 20 Grad ab. Problematisch wird es, wenn der Wind dreht und von Süden kommt. Dann fällt ungebremst die Kaltluft aus der Antarktis ein und man hat innerhalb weniger Stunden einen Temperaturunterschied von über 20 Grad. Das ist uns während des Aufenthaltes erspart geblieben. Das Wetter war uns gnädig.
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Galerie

7. Tag, Donnerstag den 06.02.2014
Melbourne
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Wir hatten zusätzlich kontinentales Frühstück zugebucht. Das ein kontinentales Frühstück nicht das Nonplusultra ist, war bekannt. Aber nachdem wir im fensterlosen Essensraum waren, kamen doch enorme Zweifel auf.  Kaffeeautomat, Heißwasserboiler, Toastbrot, Marmelade, Butter und 1 kleine Schüssel Joghurt. Und dazu Chinesen ohne Ende, die sich die mitgebrachten Instant – Nudeln aufbrühten. Der ganze Raum roch danach. Dank der Chinesen konnte ich den Joghurt fast alleine essen. Nach dem ‘ausgiebigen’ Frühstück ging es in die City. Von der Elisabeth Street ersteinmal Richtung Queen Victoria Markt. Irgendwie haben wir uns aber voll in der Richtung verpeilt. Eigentlich hätten wir nur die  Elisabeth Street hochlaufen müssen. Dann sind wir rechts abgebogen und sind die Bourke Street hoch. Nach dem wir die Straße hochgelaufen waren, standen wir nicht vor dem Victoria Markt sondern am Parlament. In Melbourne gibt es aber die City Circle Tram, eine Straßenbahn, die die ganze Woche von 10.00 Uhr bis 19.00 Uhr im Abstand von 12 Minuten immer um die City herumfährt und dazu gratis. Also rein in die Straßenbahn und zum Queen Victoria Markt gefahren. Der Queen Victoria Markt besteht seit 1878 und ist heute in zwei riesigen Hallen und einem Gebäude untergebracht, eine Halle mit hunderten Ständen für Textilien und Schnickschnack, die zweite Halle ebenfalls mit unzähligen Ständen für Lebensmittel. In dem Gebäude gab es viele Stände für Fisch und Fleisch sowie Backwaren, Süßigkeiten und und und. Um den ganzen Komplex herum gab es viele kleine Boutiquen. Geöffnet täglich bis 14.00 Uhr. Mit fortgeschrittener Zeit wurde Obst und Gemüse als Aktionsware erschwinglich. Das Angebot war gewaltig. Unter anderem haben wir eine Holländerin kennengelernt, die Schmirgelpapier als Fusselbürste verkaufte. Sie selber hatte schon mal einen Stand auf der grünen Woche in Berlin. Nach Toresschluss sind wir mit der City Circle weiter nach über die Docklands zur Flinders Street gefahren. Zuerst wollten wir an den Docklands aussteigen. Die Docklands sind aber komlett verschwunden und an deren Stelle stehen jetzt gewaltige Bürohäuser.

Galerie I / City Circle Tram

Apropo Hochhäuser. Australier scheinen sie zu lieben. Wo man in Deutschland sich intensiv bemüht, vorhandene Altbausubstanz in den Citys zu sanieren werden die alten Häuser in den australischen Städten abgerissen und durch Bürohochhäuser ersetzt. Ob in Melbourne oder Brisbane, ist man aus dem inneren Stadtkern bzw. Boulevard heraus läuft man nur noch an seelenlosen Hochhäusern vorbei. Besonders in Brisbane war es erschreckend. Hätten nicht noch überall einige Palmen gestanden, wäre der Flair wie in Marzahn gewesen. Und Melbourne arbeitet an diesem Image hart daran. Wir fanden das echt schade.  In der Flinders Street sind wir in eine Reisebüro und haben uns für den nächsten Tag bei Mad Travel eine Tagestour zur Great Ocean Road gekauft. Bei dem Preis von knapp 360 $ AU hofften wir nur, dass alles klappt. Jedenfalls hatten wir eine Filiale, wo man sich hinwenden konnte. Das war auch der Grund, dass wir diese Fahrt nicht online bestellt hatten. Dann ging es quer durch die City zu unserem Hotel. Nach einer kleinen Erholung wollten wir auf die höchste Aussichtsplattform der südlichen Hemisphäre mit dem ersten ‘Edge’ – Erlebnis der Welt, in den 88. Stock zum Eureka Skydeck im Eureka Tower.
Mit dem schnellsten Fahrstuhl der Südhalbkugel ging es in 40 Sekunden hinauf und dann konnte man rundherum auf Melbourne herunterschauen. Wir wollten den Sonnenuntergang beobachten, aber dazu hätten wir noch über eine Stunde warten müssen. Die Aussicht war schon gigantisch. Das eigentliche Erlebnis war der gläserne Würfel ‘The Edge’, eine ausfahrbare Glasplattform, die in 300 Metern Höhe 3 Meter weit aus dem Gebäude ausgefahren wird. Zuerst hat man die Aussichtsplattform bezahlt, danach noch einmal den Besuch von ‘The Edge’.
Nach dem Besuch von dem Eureka Tower sind wir zum Abendessen in das Hofbräuhaus in Melbourne. Endlich wieder richtiges Essen und leckeres Bier. Hier die verträumte Rechnung. 20140206_195854_klein.jpgNach dem China – Essen vom Vortag waren die Haxen ein echter Genuss. Durch die noch teilweise bis 23.00 Uhr offenen Geschäfte bummelten wir wieder in das Hotel zurück.
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Galerie II

8. Tag, Freitag den 07.02.2014
Melbourne – Great Ocean Road Classic Tour
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Heute war früh aufstehen. Um 6.30 Uhr mussten wir an der Bushaltestelle an der Ecke Flinders Street / Swanston Street an der St. Paul’s Kathedrale auf den Bus warten. Nach etwas Verspätung kam ein kleiner Bus mit ungefähr 20 Sitzplätzen. Nach einem weiteren Zwischstopp waren gut 15 Passagiere an Bord.
Danach ging es die M1 über Werribee und Geelong direkt südlich zum Pazifik auf die Great Ocean Road. Erster Abstecher war das Surferparadies Bells Beach (4 km). Bells Beach ist der bekannteste Surfstrand von Australien. Jedes Jahr findet hier der Rip Curl Pro Easter Classic Surfevent statt.Dort gab es als kleinen Snack Tee, Kaffee und Kekse. Nachdem wir die Steilküste bewundert hatten ging es weiter über Anglesea immer an der Küste entlang.
Die Great Ocean Road ist eine 243 km lange Straße, die entlang der australischen Südküste zwischen Torquay und Allansford im Bundesstaat Victoria verläuft. Konkrete Planungen und Erkundungen für einen möglichen Verlauf der Strecke begannen aber erst 1918. 1919 wurde mit dem Bau der Straße begonnen. Ausgeführt wurden die Arbeiten von 3000 heimgekehrten Soldaten nach dem Ende des Ersten Weltkrieges. Für diese diente der Bau der Straße zum einen als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme durch die Regierung Victorias, zum anderen war es auch die Errichtung eines Kriegsdenkmales zum Gedenken an die im Krieg gefallenen Kameraden. Aufgrund der besonderen geographischen und geologischen Gegebenheiten war der Bau sehr schwierig und langwierig. So wurde der erste Abschnitt zwischen Torquay und Lorne im Jahr 1922 fertiggestellt. Als Nächstes folgten einzelne Abschnitte, welche von Westen her gebaut wurden. Der letzte und komplizierteste Abschnitt war die Strecke zwischen Apollo Bay und Lorne, welche im Jahr 1932 fertiggestellt wurde. Damit waren die Bauarbeiten beendet und die Strecke erstmals durchgängig befahrbar.
In Aireys Inlet (26 km) steht der weiß angestrichene und gut sichtbare Split Point Leuchtturm. Der Split Point Leuchtturm oder auch `The White Queen` wie er von der lokalen Bevölkerung genannt wird, ist 34 Meter hoch und wurde im Jahre 1981 erbaut. 6 km hinter Airey Inlet befindet sich in Eastern View (34 km) das östliche Tor zur Great Ocean Road mit einem Denkmal der Arbeiter sowie einigen Schautafeln mit der Historie der Straße.

Galerie I

Weiter ging es zur Landungsbrücke in Lorne (47 km), einem gemütlichen Fischerort, wo es in der Hochsaison nur von Touristen wimmelt. Danach ging es über Apollo Bay in den Great Otway National Park. Dort besuchten wir den Otway Rainforest. Über eine kurzen Rundweg konnte man die typische Fauna eines Regenwaldes bewundern. Anschließend fuhren wir zum Cape Otway Lighthouse (123 km). Man kann die atemberaubende Aussicht über die Küste geniessen und mehr über die Geschichte dieses Leuchtturms erfahren. Die Cape Otway Leuchtturmstation ist die älteste auf dem Festland Australiens und in ununterbrochenem Einsatz seit 1848.Der Leuchtturm ist nur durch eine Stichstraße von der Great Ocean Road erreichbar und dort haben wir freilebende Koalas gesehen. Gegenüber der grauen Fellfarbe der Koalas im Zoo ging die Fellfarbe mehr ins Bräunliche. Bevor wir auf den Leuchtturm heraufstiegen erwartete uns dort ein australisches Barbecue (Aussie BBQ Lunch). Bei der Rückfahrt haben wir ein Fotoshooting mit den Koalas veranstaltet. Sie waren gut versteckt in den Baumkronen, aber um so genauer man hinschaute, um so mehr Koalas entdeckte man. Einige lagen faul in den Astgabeln, andere mümmelten an den Blättern.

Galerie II

Weiter ging es mit dem Bus die Ocean Road entlang zu den 12 Aposteln im Port Campbell National Park (176 km). Über einen Stichweg, der vom Parkplatz durch einen Showroom zu den 12 Aposteln führte,konnte man die Felsenformationen bestaunen. Die 12 Apostel (Twelve Apostles) trugen bis 1922 den Namen „The Sow & Piglets“, was übersetzt „Die Sau & Ferkel“ bedeutet. Da sich jedoch so viele Menschen für die Kalksteinformation interessierten und immer mehr Touristen The Sow & Piglets sehen wollten, nannte man die Kalksäulen aus ästhetischen Gründen in The Twelve Apostles (Die Zwölf Apostel) um. Eigentlich bestanden die 12 Apostel in Australien ursprünglich aus 9 Kalksäulen. Da am 03. Juli 2005 jedoch eine 50 Meter hohe Säule endgültig in sich zusammenbrach, sind heute folglich nur noch 8 von ihnen übrig. Am 25. September 2009 sah man einen weiteren Felsen zusammenstürzen, von dem man zuerst annahm, dass er den 12 Aposteln angehöre. Jedoch stellte sich kurz danach heraus, dass diese Kalksäule eine benachbarte Formation der sogenannten Three Sisters war. Dennoch ist es offensichtlich, dass die verbliebenen Apostel nicht für die Ewigkeit hier stehen werden, da die Wind- und Meereserosion, welche die Kalksäulen ursprünglich erschaffen hat, ebenso für das Auflösen und somit auch für das endgültige Verschwinden der Kalksteinriesen verantwortlich sein wird. Aber keine Angst, aufgrund der ständig andauernden Erosion der angrenzenden Steilküste, die zudem jedes Jahr um ungefähr 2 cm von den Wellen ausgewaschen wird, sollen in Zukunft weitere Kalksäulen entstehen.
Nach 2 weiteren Kilometern waren wir am Loch Ard Gorge, wo wir von oben viele Felsformationen begutachten konnten sowie über eine Treppe in die Bucht an das Wasser heruntersteigen konnten. Trotz der hohen Temperaturen war das Wasser sehr frisch. Besonderes Highlight in dieser Bucht waren die Stalagmiten und Stalagtiten an den Felswänden durch die ständigen Kalkablagerungen.

Galerie III

Zu schon fortgeschrittener Zeit erfolgte die Rückreise. Jetzt direkt ins Landesinneren zur A1 über Colak nach Winchelsea, wo wir in einem KFC etwas essen konnten. Auch wenn der KFC aus Australien kommt, aber das waren die bis jetzt schlechtesten Hühnchenteile, die wir bei KFC je gegessen hatten. Die Pomade fiel vom Geflügel und die beliebten Hot Chicken in Deutschland gibt es in Australien erst gar nicht. Der Laden war eine reine Enttäuschung. Gegen 22.00 hat uns der Fahrer am Hotel aussteigen lassen. Irgendwie war das sein Zweitjob, selber hatte er eine Westeuropareise unternommen und schwärmte von Potsdam. Um den letzten Abend in Melbourne ausklingen zu lassen gingen Richard und ich in die bereits bekannte Bierkneipe mit eigener Brauerei, um das Sortiment weiter durchzutesten.
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9. Tag, Samstag den 08.02.2014
Melbourne / Hobart (Tasmanien)
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Um 10.00 Uhr mussten wir im IBIS Budget Hotel CBD auschecken, konnten das Gepäck aber noch im Hotel lassen. So ging es erstmal wieder Richtung Flinders Street hinüber zum Kulturzentrum, wo die Künstlerszene tobte. Das Kulturzentrum, an deren Seite kleine Kaffees und Restaurants vorhanden waren befand sich als überbauter Platz über den Bahngleisen. Da die Sonne ihr Bestes gab und das Thermometer sich langsam an die 35° – Grenze heranarbeitete, gingen wir weiter in den danebenliegenden Park, direkt am Wasser gelegen. Anschließend machten wir einen großen Bogen in Richtung Victoria Markt um dann durch die City wieder zum Hotel zu laufen. Mit unserem Gepäck nochmal zur Flinders Street, da sich an der Kopfseite des Bahnhofes der zentrale Taxi – Stand befand. Nach kurzer Wartezeit und ungefähr 30 minütiger Fahrtzeit sind wir rechtzeitig zum Check – In im Flughafen angekommen. Dort wieder da die gleiche Prozedur des Check – In. Nur diesmal ohne Vorzeigen eines Reisepasses und die Kontrolle war auch sehr lax. 18.00 Uhr ging es dann los und 19.15 landeten wir auf dem Flughafen in der Hauptstadt von Tasmanien, in Hobart.

Galerie I

Der Flughafen liegt ungefähr 20 km von der City entfernt. Somit mussten wir mit dem Taxi zum Hostel ‘The Pickled Frog’ fahren. Nach dem Einchecken wollten wir noch zu Abend essen, am besten Fischgerichte, da Hobart dafür bekannt ist. Die Ernüchterung folgte sofort, denn die meisten Restaurants hatten bereits geschlossen. Es war überhaupt ein merkwürdiges Gefühl, nach 21.00 Uhr auf der Liverpool Street, der Hauptstrasse von Hobart unbehelligt von anderen Passanten oder Autos entlanglaufen zu können.
Dabei ist Hobart die Hauptstadt von Tasmanien mit ungefähr 215.000 Einwohnern. Nachdem wir nach einem Restaurant vergeblich gesucht hatten und  eigentlich die gesamte City kurz abgelaufen waren, mussten wir unverrichteter Dinge in den KFC. Neben den übliche Verdächtigen, einem KFC, einem Mc. Donald’s, einer Pizzaria und einem Restaurant mit überzogenen Preisen war das zum Schluss die Wahl der Qual. Wobei nach dem letzten Reinfall wenigsten die Pomade am Hühnchen dranblieb. Aber Gemütlichkeit sieht etwas anders aus. Nach erfolgter Nahrungsaufnahme waren wir noch ein Bier trinken und um auf Richards Geburtstag anzustoßen. Leider hatte die noch einzige Kneipe im Umkreis des Hostels um 22.00 Uhr zu gemacht.
In Tasmanien ticken die Uhren anders, auch bei den Lebensgewohnheiten. Die Geschäfte machen teilweise um 7.00 Uhr auf und schließen dann zwischen 17.00 Uhr und 18.00 Uhr. Auf der Insel selber wird es nach 17.00 Uhr eng, noch etwas einzukaufen. Deshalb sind die Restaurants ebenfalls nicht bis in die Nacht hinein geöffnet.
Im Hostel erwartete uns das gebuchte 3-Bett – Zimmer. Die Ausstattung und der Komfort waren nicht mehr altersgerecht, aber für eine Nacht ging es schon. Richard musste diesmal im Doppelstockbett oben schlafen. In den Waschräumen sowie Toiletten durfte man auch nicht sehr zimperlich sein, aber das ist ja immer im Blickwinkel des Betrachters.
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Galerie II

10. Tag, Sonntag den 9.02.2014
Hobart (Tasmanien) / Coles Bay – Freycinet National Park
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Früh aufgestanden, einen Kaffee getrunken und ein Taxi gerufen. Gegen 10.00 Uhr sollten wir unser Mietauto abholen. Mit dem Taxi zur angegebene Adresse gefahren und erstmal ungläubiges Erstaunen. Hier stimmt doch was nicht. Es stand ein etwas veralteter Toyota Campervan auf einem Privatgelände vor einem Haus, wo aber zur Zeit keiner anwesend war. Der Taxifahrer machte gute Miene zum bösen Spiel und fuhr dann los. Was jetzt. Ein Telefonanruf klärte alles auf. Wir waren an der Privatadresse der Vermieterin und wurden postwendend abgeholt. Schon nach 5 Minuten kam ein Kleinbus und nahm uns auf. Die Verleihstation (ein Golfplatz) war nur wenige Kilometer entfernt und da stand auch unser Auto. Ich hatte es bei der Übergabe nicht verstanden, aber Richard sagte mir anschließend, die Vermieterin möchte, dass ich fahre, da Richard noch jung und ich sozusagen erfahrener bin. Als wenn ich jemals links gefahren wäre.
Ausgeliehen hatten wir uns ein Toyota Hitop Campervan ‘The Wanderer’. Hinter dem vorderen Dreiersitz schloss sich eine kleine Kücheneinrichtung mit Herd, Kühlschrank und Spüle an. Dahinter war der Aufenthaltsbereich mit 2 Sitzbänken und einem Tisch. Nach dem Umklappen der Bänke hatte man ein Doppelbett und oberhalb konnte man eine Holzjalousie ausfahren und darauf waren noch mal 2 Schlafplätze. Nur hochklettern musste man und man durfte keine Platzangst haben. Ansonsten ein tolles Fahrzeug. Für 2 Personen nicht schlecht. Zwar nicht soviel Komfort wie ein Caravan oder Campingwagen, dafür aber mobiler. Unser Fahrzeug war ein Benziner mit einem 2,4 l – Motor, Spitze 120 km/h und Schaltgetriebe, wobei ich mit dem ersten Gang so meine Probleme hatte. Das einzige, was in Australien preiswerter war, ist der Benzinpreis (E10) mit ungefähr 1,40 €.
Den Campervan hatten wir uns für 6 Tage ausgeliehen. Pro Tag kostete er 69,00 $ AU. Zuzüglich Versicherung, Gasflasche, einem zusätzlichen Tisch und 3 Stühlen lagen wir bei 584,00 $ AU
Unser Ziel war Richtung Swansea, zuerst ging es erstmal wieder in Richtung Hobart. Nicht aus gutem Willen, sondern weil ich beim Herausblinken aus dem Kreisverkehr immer den Scheibenwischer angemacht habe. Letztendlich ist bis auf die Pedalen alles seitenverkehrt, eben auch der Blinker. Nachdem wir den nächsten Autobahnabzweig zum Wenden benutzt haben und ich es immer noch nicht mit dem Blinker verinnerlicht hatte, klappte es dann endlich nach der zweiten Ausfahrt. Stolz wie Bolle fuhren wir jetzt in der richtigen Richtung den Abenteuern auf Tasmanien entgegen.
Ziel war der Freycinet National Park. Nach nur wenigen Kilometern war die Autobahn zu Ende und es ging auf der linken Spur über einen schmalen Damm und einer  Brücke über das Pitt Water.  Das waren meine schlimmsten Minuten in Australien. Erst wenige Kilometer Eingewöhnungszeit, ein starker böiger landauswärtiger Wind, der den Campervan so richtig von der Seite nahm, so dass ich mich bereits irgendwo auf der Gegenfahrbahn sah. Nach ungefähr über eine Kilometer und einer gefühlten Unendlichkeit war dieser Schrecken endlich vorbei und wir kamen nach Sorell, wo wir im Woolworth und in einem Bottleshop uns einige Vorräte kauften. Hier die Einkaufsliste.
In Sorell bogen wir  nach links auf die Tasman Highway in Richtung Swansea ab.
In Australien gilt das metrische System, alle Angaben sind hiermit in Kilometern bzw. km/h. Somit entsprechen irgendwelche Warnschilder mit Kängurus und Wombats, die man als Souvenir erhalten kann und auf der Meilenangaben stehen, leider nicht der Wirklichkeit. Jedenfalls nicht in Australien.
Die Tasman Highway schlängelt sich in nordöstliche Richtung dem Pazifik zu. In Orford ging die Straße direkt am Strand lang und so nutzten wir die Gelegenheit für ein Bad. Wobei die Wassertemperaturen mehr für Pinguine geeignet waren. Danach ging es weiter nach Swansea. Vor dem Ort noch einen Abstecher zur Great Osterbay gemacht und der Wind war teilweise so stark, dass ich nochmal die Handbremse überprüft hatte um zu verhindern, das sich der Campervan selbstständig in das Wasser macht. Das war im Versicherungspaket ausgeschlossen. Anschließend durch Swansea um die Great Osterbay bis zum Abzweig zum Freycinet National Park herumgefahren. Wir fuhren auf der Coles Bay Road bis nach Coles Bay, immer ein Blick auf die Coles Bay. In Coles Bay war die erste Übernachtung auf dem Campingplatz Freycinet Holiday Park im Campervan.
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Galerie

11. Tag, Montag  den 10.02.2014
Coles Bay – Freycinet National Park / Bicheno
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Die Nacht im Campervan gut überstanden. Der starke böige Wind hat nachgelassen. Mit dem Wetter hatten wir richtig Glück. Andere Deutsche berichteten, das dieser Wind bereits seit einer Woche vorherrscht und die Gefahr besteht, dass die Nationalparks wegen Brandgefahr geschlossen werden. Außerdem drückt der Wind doch ganz schön die Temperaturen. Laut Vorhersage hatten wir uns schon auf Temperaturen um die 17 Grad eingestellt, aber im Schnitt lagen wir immer deutlich über 20 Grad und somit war es weder zu warm noch zu kalt.
Nach einem guten Frühstück an Board mit Kaffee, Müsli, Toastbrot und Belag sind wir in den Freycinet National Park hineingefahren. Davor kauften wir noch den National Park Passport, der uns berechtigte, in alle Nationalpark auf Tasmanien mit dem Auto hineinzufahren. Kontrolliert hat das während unserer Rundfahrt aber keiner. Auf der Übersichtskarte sind alle 3 folgenden Routen  zu sehen.

1. Route zum Leuchtturm am Cape Tourville
Mit dem Campervan sind wir über die Tourville Road zum nahegelegenen Parkplatz gefahren. Von dort ging ein Rundweg zum Leuchtturm. Der Leuchtturm am Cape Tourville wurde 1971 gebaut, um den unzugänglichen Forestier Cape Lighthouse, der im gleichen Jahr stillgelegt wurde, zu ersetzen. Der Leuchtturm wurde mit automatische Licht gebaut und ist nicht besetzt. Von dem Plateau hatte man eine wunderbare Aussicht auf die Küste des Freycinet National Park sowie auf die Wineglass Bay.

Galerie Cape Tourville

2. Route zur Sleepy Bay
Auf dem Rückweg ein kurzer Stopp bei der Sleepy Bay. Über einen Weg mit mehreren Treppen geht es herunter zur Bucht. Sanft abgestuft Stufen führen zu der felsigen Küste von Sleepy Bay, wo oft, trotz seines Namens, eine wilde und raue See vorherrscht.

Galerie Sleepy Bay

3. Route zur Wineglass Bay
Der Rundweg zur Wineglass Bay ist schon relativ anspruchsvoll und teilweise mit Schwierigkeitsstufe 4 ausgewiesen. Der gesamte Weg ist mit ungefähr 5 Stunden angegeben. Der Rundweg ging über den Hazards Beach Track, den Isthmus Track zur Wineglass Bay und dann zurück über den Wineglass Bay Track wieder zurück zum Parkplatz. Am Parkplatz wird man darauf hingewiesen, das es hier die letzte Möglichkeit gibt, Trinkwasser aufzunehmen. Es liegen jeweils Bücher für Tagesausflüge und Übernachttouren aus, in denen man sich eintragen kann. Damit gibt es eine gewisse Sicherheit, dass bei Unfällen irgendwann nach einem gesucht wird. Solange man die gängigen Touristenwege nicht verlässt, begegnet man auch weiteren Besuchern. Abseits von Wegen wird es einsam. In den Nationalparks hat man auch kein Funknetz mehr.
Nach Erreichen der Hazards Beach gingen wir südlich entlang am langen Ufer.  Hier ist man auf den Spuren der Aborigines, die hier einst lebten, wie aus den zahlreichen Muschelhaufen in den Dünen am Strand entlang deutlich wird. Von der Hazard Beach gingen wir den Isthmus Track zur Weinglas Bay. Der Weg führt von der Great Oyster Bay zum Pazifik vorbei an den Hazards Lagoon. Der Weg ist teilweise morastisch, die Landschaft ist ein Mix aus Regenwald und Sumpf. Dann hört man ein Rauschen und kurze Zeit steht man in der Wineglass Bay. Die Wineglass Bay ist eine  herrlichen Bucht mit einem langen, weißen Sandstrand und kristallklares Meer. Und Kängurus betteln bei den Touristen. Wenn man ein weiches Herz hat, wird man von den Tieren umringt. Sie kommen aus dem Busch und werden immer mehr. Von hier sind wir den Wineglass Track am Mt. Amos vorbei zum Parkplatz zurück. Wobei der Weg sich zum Pass mit unendlich vielen Stufen hochzog und das gleiche erwartete uns auf der andern Seite des Passes wieder abwärts.  Am Campervan angekommen erwartete uns ein kleines Känguru. Nachdem Richard dem Känguru ein Keks gab wackelte ein weiteres Känguru mit den Ohren im Gebüsch und kam ebenfalls angehoppelt. Für uns das Signal zur Abfahrt, denn irgendwelchen Stress mit den Tieren wollte ich nicht provozieren. Denn bei Futter hört die Freundschaft auf. Nachdem wir doch ziemlich fertig von den Stufen aufwärts und abwärts die Highlights des Freycinet National Park  besucht hatten, fuhren wir nach Bicheno zum nächsten Campingplatz zum East Coast Holiday Park. Auf Grund der Tatsache, dass die Hauptsaison beendet war, hatten wir auch kein Problem mit den Campingplätzen. Und sie waren nicht überfüllt. Der Campingplatz war direkt in der Ortsmitte. Nachdem wir unser Campervan abgestellt hatten , sind wir noch einige Steaks kaufen gegangen und sind die Esplanada, einen Rundweg an der Küste, entlanggegangen. Auf den vorgelagerten Inseln tummelten sich die Pinguine. Mit dem Abendessen, Steaks, Salat und australischen Wein, ließen wir den Abend ausklingen. Am nächsten Tag war der Besuch des nur wenige Kilometer entfernten Douglas – Apsley Nationalpark geplant. Ein kleiner Nationalpark, indem wir fast die Panik bekommen hatten. Aber dazu im nächsten Kapitel.
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Galerie Sleepy Bay und Bicheno

12. Tag, Dienstag den  11.02.2014
Bicheno / Douglas – Apsley Nationalpark / Launceston
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Unser obligatorisches Frühstück am bereits sonnenverwöhnten Morgen zu uns genommen und danach von Bicheno nördlich die A3 in Richtung Apsley National Park gefahren. Irgend wann zeigte ein Wegweiser links in die Rosedale Road in Richtung Nationalpark und der Asphalt auf der Straße machte nach kurzer Strecke einer Schotterstraße Platz, die immer enger wurde. Nach 7 Kilometern waren wir am Ziel. Hier, am untersten Zipfel des Nationalparks,  floss der Apsley River und ein 10 – minütiger Rundgang führte ohne irgendwelche Sehenswürdigkeiten durch den Wald. Wir trafen zufälligerweise wieder die Mutter mit Tochter, mit denen Richard auf dem Zeltplatz in Bicheno bereits Kontakt aufgenommen hatte. Beide kamen aus Hamburg. Die Tochter war bereits in Neuseeland gewesen und bereiste jetzt mit ihrer Mutter Australien und so wie wir ebenfalls mit einem Campervan Tasmanien. Nach dem Rundgang wunderten wir uns, dass das doch nicht alles gewesen sein kann. Irgend eine Markierung haben wir doch übersehen. Da führte tatsächlich ein Pfeil auf einen etwas zugewachsenen Weg in Richtung Apley River Waterhole and Gorge.
Am Beginn des Weges stand dann auch ein entsprechendes Hinweisschild und das der Return zu den 60 besten Tracks durch die Nationalparks gehört. Außerdem war der Track mit Schwierigkeitsstufe 3 angegeben, somit waren keine großen Probleme zu erwarten, sozusagen fast rollstuhlgerecht (siehe Bildergalerie). Der Hazards Beach Track zum Hazards Beach war teilweise Schwierigkeitsstufe 4. Es sollte uns eine Lehre sein, die Wegbeschreibung immer komplett durchzulesen, denn wer lesen kann ist klar im Vorteil. Das hätte uns Stunden später doch einige bange Momente erspart. Zuerst zum Apsley Waterhole heruntergestiegen. Im Laufe der Zeit hat sich hier ein großes Wasserloch gebildet, fast ein kleiner See. Die Beiden aus Hamburg verabschiedeten sich und wollten zurück nach Bicheno. Wir hätten nicht gedacht, dass wir sie noch einmal wiedersehen. Die Welt ist eben klein. Vorbei am Waterhole oder vielmehr über die Steine sind wir auf die andere Seite des Flusses gesprungen, wo der Track in den Wald hineinging und sich steil in die Höhenlagen schlängelte. Die Wegmarkierungen wechselten von ‘an jedem Baum ein Farbstreifen’ bis ‘sind wir noch richtig?’. Um so mehr Bäume in der Zeit durch Naturgewalten umgefallen sind, umso spärlicher waren die Informationen. Im großen und ganzen war die Beschilderung im Gegensatz zu anderen Routen aber noch vorbildlich. Das Problem ist immer nur, wenn das Funknetz nicht mehr vorhanden ist, steht man sprichwörtlich etwas verloren da. Detailierte Wanderkarten besaßen wir nicht. Zuerst ging es in Serpentinen über den Berg bis zu dem Aplsey River. Auf dem Weg waren wir auch nicht die Einzigen. Einige kleinere Gruppen überholten uns. Nach ungefähr einer Stunde waren wir  am Fluss und der Weg ging das Flussbett abwärts.
Vor uns waren 2 Mädchen sowie ein englisches Ehepaar. Nach ungefähr 1 Stunde waren beide nicht mehr da. Mit der Zeit wurden die Felsen höher und stellenweise musste man kleine Stromschnellen umgehen. Auch wenn ich den Weg vor dem geistigen Auge hatte, konnten wir uns dem Gefühl nicht verwehren, dass wir irgendeine Flussbiegung verpasst hatten. Mit dem immer schwierigeren Abstieg in dem Flussbett machte sich doch langsam Panik breit, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind. Wo sind wir? Ein Funknetz war nicht vorhanden und die noch vorhandene Karte im Smartphone zeigte nur an, dass wir uns langsam dem Ende des Nationalparks näherten. Sozusagen der Waldgrenze. Aber ohne irgendwelche Wege oder Straßen. Wir dachten bereits nach, dass Flussbett wieder hoch zu steigen, was eigentlich blanker Unsinn war. Also beschlossen wir, weiter herunterzusteigen und dann den Parkplatz ausfindig zu machen. Es war schon gegen 14.00 Uhr und somit planten wir den Nachmittag für die Suche nach unseren Campervan ein. Nachdem der Schwierigkeitsgrad von Flussbiegung zu Flussbiegung immer weiter zunahm und somit das krasse Gegenteil unserer  Motivationskurve, kamen von unten auf einmal ein junges Pärchen hochgestiegen. Nachdem Richard beide nach dem Standort fragte, stellte sich 2 Minuten später heraus, dass es sich ebenfalls um Deutsche handelte. Wir waren noch ungefähr 5 Minuten von dem Waterhole entfernt. Nach  einer Flussbiegung war die Welt wieder in Ordnung. Als wir am Vormittag vom Waterhole losgingen, waren wir die einzigen, jetzt tummelten und badeten etliche Touristen in dem für mein Geschmack doch etwas kaltem Wasserloch. Irgendwie hatten wir das Gefühl, dass fast alle deutsch sprachen.
Nachdem einer kleinen Pause und einem Kaffee ging es zu unserem nächsten Reiseziel, nach Launceston. Den Schotterstraße wieder zurück bis zur Hauptstraße und dann nach links die A3 Tasman Highway in Richtung Norden. Nach ungefähr 45 Kilometern bogen wir auf die A4 in das Landesinnere ab. Jetzt ging es die Esk Highway knappe 90 km durch größtenteils landwirtschafliche Anbauflächen bis zur Midland Highway. Dort bogen wir rechts auf die Highway ab und jetzt ging es wieder Richtung Norden nach Launceston. Nach 60 km waren wir am Ziel. Launceston ist die zweitgrößte Stadt auf Tasmanien mit 74000 Einwohnern und liegt am Tamar River, der bis hier her schiffbar ist. Die Straßen werden vor Launceston wieder zweispurig und der Verkehr nahm deutlich zu. Unser Ziel war der Treasure Island Caravan Park, den wir 18.14 Uhr erreichten. Nachdem wir unseren Stellplatz bezogen haben, gingen wir noch in Richtung City. Von unserem Standort waren es noch knapp über 2 Kilometer. Nach dem typischen Vorortcharakter war die traditionelle Bauweise noch 2 bis 3 – etagig. Hier war noch die typische Bauweise erhalten und keine Hochhäuser verschandelten die City.  An den typischen Fastfood – Restaurants vorbei an vielen Fachgeschäften, die aber schon alle geschlossen hatten, ging es in Richtung City. An einer Tankstelle war gleich daneben eine Dog Wash Station. Anschließend noch ein paar Lebensmittel geholt, denn die Stadt wollten wir uns erst am nächsten Tag anschauen. Dann ging es wieder zurück zum Caravan Park, wo wir langsam den Abend einläuteten. Der Tag war aufregend genug gewesen.
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Galerie Apsley Nationalpark und Launceston

13. Tag, Mittwoch den 12.02.2014
Launceston / Liffey Falls / Tarraleah
P1040176_klein.JPGAuch dieser Tag sollte eine Fülle an Erlebnissen mit sich bringen. Nach dem Frühstück an Bord des Campervan besuchten wir den Cataract Gorge Reserve. Der Cataract Gorge ist eine Schlucht und eine der größten Touristenattraktionen der Region. Er befindet sich am unteren Teil des des South Esk Rivers. Der früheste bekannte europäische Besucher war der Kolonist William Collins, der einen Eingang im Jahre 1804 entdeckte. In den 1890er Jahren wurde der Königsbrücke-Katarakt-Weg  von Freiwilligen entlang des nördlichen Ufers der Cataract Gorge gebaut. Am Beginn des Weges, in der Nähe der Königsbrücke, steht das ursprüngliche Zollhaus, an dem die Fußgänger zu zahlen hatten, um den Fußweg am Nordrand der Schlucht begehen zu können.
Mit dem Campervan sind wir bis zu dem oberen Parkplatz des Catarct Gorge  gefahren. Von dort  sind wir den Zig Zack Track am südlichen Ufer zur Kings Bridge nach Launceston herabgestiegen. Von dort ging es über die Bridge Roud und der Peterson Street direkt in die City. Nach einem kleinen Stadtbummel und einem längeren Aufenthalt im Spotlight, einem Kreativladen, sind wir wieder zur Kings Bridge gelaufen. Ab und zu vielen einige Regentropfen, aber das Wetter blieb halbwegs trocken. Hinter der  Kings Bridge ging am ehemaligen Zollhaus der Königsbrücke – Katarakt – Weg los. Dieser Weg ist sehr malerisch und bizarr in die Felsen eingeschlagen und führt teilweise seitlich auf Pfeilern über die Schlucht und dem Wasser. Am Ende des Weges  wird man von einer parkähnlichen Anlage erwartet, ähnlich einem botanischen Garten. Hier findet man Spazier-und Wanderwege, die vermutlich längste  Einfeldsesselbahn der Welt mit einer Spannweite von 308 Metern zwischen den Pfeilern, ein Schwimmbad,  Restaurants, Kioske, Cafés, Pfauen und Kängurus, wunderschöne Gärten und einer Hängebrücke. Vielerorts gibt es Panoramaplätze mit einer spektakulären Aussicht auf die Schlucht.  Die Hängebrücke über den South Esk River am Kopf des ersten Becken wurde im Jahr 1940 gebaut, die beide Seiten des Flusses verbinden.
Über die Hängebrücke sind wir zurück zum Parkplatz.

Galerie Launceston und Cataract Gorge

Wir verließen Launceston in westliche Richtung nach Devonport. In Westbury bogen wir links von der Hauptstraße auf die C501 ab. Nach Westbury ging es weiter links über die Cluan Road dann auf die C513 in Richtung Liffey Falls. Bis jetzt waren die Straßen immer ordentlich und asphaltiert gewesen und auch die Zufahrtsstraße zum Liffey Forest Reserve war im Top Zustand. Sie erinnerte entfernt an einen befestigten Wirtschaftsweg. Nach gut einer halben Stunde  an einigen Farmen vorbei hörte der Asphalt auf einmal auf. Zuerst dachte ich, hier wird noch gebaut. Aber die Weiterfahrt ging über Schotterpisten weiter. Die Straße führte bereits durch das Reservat, auf einmal zeigte der Wegweiser zu den Liffey Falls nach links auf eine weitere Schotterpiste, die wir erst ungläubig begutachteten. Die Steigung der Straße waren gefühlte 20 Prozent und ich überlegte schon, wie wir wieder rückwärts herunterkommen, wenn der 1. Gang zu schwach ist. Aber der Campervan hat diese Hürde genommen. Komischerweise haben wir auch kein weiteres Fahrzeug gesehen. Hier wird doch nicht wer an den Richtungsschildern gedreht haben. Irgendwann waren die Liffey Falls wieder markiert und kurze Zeit später waren wir auf einem Parkplatz. Dort trafen wir 3 Damen, mit denen Richard ins Gespräch gekommen ist. Wie sich herausstellte, gehörte einer Frau der Wedding at Tiffany in Melany. Dort werden Hochzeiten arrangiert und steht genau neben dem Restaurant King Ludwig German. Von dem Parkplatz ging es zu einem 30 minütigen Return zu den Liffey Falls. Wasser aus dem Great Western Becken wird über den Liffey River mit großem Gefälle abgeführt und erodiert die weichen Tonsteinsedimente. Es entstanden über die Zeit viele Sandsteinstufen, die sich zu einer Reihe von Wasserfällen ausbildeten. Eine Höhepunkt von einer Ansammlung von etwas größeren Wasserfällen sind die Liffey Falls. Der freigelegte Sandstein entstand vor über 250 Millionen Jahren, als diese Region weiter südlich lag und mit Wasser und Eis bedeckt war. Die Eisberge schmolzen und die Felsen stürzten als “Dropstones” in den marinen Sedimenten herunter. Diese eingebetteten Dropstones, die blasser, rundlich und abgeflacht sind, kann man in dem Fluss entlang der Strecke zu den Liffey Falls sehen. Die Felsen sind aus Quarzit und durch die erosive Kraft des Flusses Liffey kann man auch winzige eingebettet Meeresfossilien sehen.
Nach dem Rundgang ging es erst einmal wieder die Zufahrtstraße zurück, um auf die Hauptstraße A5 abzubiegen. Das Entsetzen war groß, wo wir zwar auf der Hauptstraße waren aber der Untergrund hat sich nicht geändert. Die Schotterstraße war eben nur etwas breiter. Wir fuhren in südliche Richtung und die Straße windete sich im höher dem Pass entgegen. Auf einmal ein Highway wie aus dem Bilderbuch. Eine asphaltierte Rennstrecke vom Feinsten. Am Pine Lake eine kurze Rast gemacht. Hier war es auf Grund der Höhe schon empfindlich kühler. Nach Erreichen des Passes noch einmal eine kurze Rast mit Blick auf den Great Lake. Und hier endete auchdie Ausbaustrecke. Die nächsten 100 Kilometer waren nur noch Schotterstraße. Dabei hatte man die Wahl zwischen 2 Geschwindigkeiten. Entweder unter 30 km/h, um die Bodenwellen mitzunehmen oder 100 km/h, um über die Bodenwellen zu fliegen. Alles dazwischen war zerstörerisch für das Fahrzeug. Das nächste große Problem waren die Kängurus. Die Tiere hoppelten nicht vom Auto weg, sondern warteten, bis das Auto auf deren Höhe war und dann gab es eine fifty / fifty – Entscheidung seitens der Kängurus. Sofern wir ein Känguru gesehen haben, sind wir auf die Bremse getreten. Es hat besonders auf diesem Abschnitt das Herz geblutet, wo auf alle 100 Metern tote Kängurus, Wombats oder tasmanische Teufel lagen.
Am westlichen Ufer des Great Lake sind wir bis zur Südspitze des Sees gefahren. Bis auf einige  Blicke auf den See ist nicht viel Abwechslung geboten. Die Gegend ist kaum bewohnt und der Landwirtschaft vorbehalten. Man fährt sozusagen die Kilometer herunter.
An der Südspitze dann auf die B11 und ohne Besonderheiten bis zur A10. Man soll die Hoffnung nie aufgeben, als wir die A10 erreichten und wieder Asphalt unter den Rädern hatten. Nun ging es am Bronto Lagoon vorbei in einen kleinen bewaldeten Gebirgszug und nach dem wir zur  Flussbrücke  herunter und auf der anderen Seite wieder hoch waren, ging es über eine Zufahrtsstraße nach Tarraleah  zum Holiday Park. Nach dem wir unseren Campervan eingeparkt hatten sind wir in das am Gelände befindliche Restaurant gegangen und 3 Spezialessen bestellt. Das Essen hatte uns nicht vom Stuhl gerissen aber das Guinness hatte es wieder herausgerissen. Und für 6.50 $ AU war es auch nicht teuer als im Irish Pub im Europacenter.
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Liffey Falls

14. Tag, Donnerstag den 13.02.2014
Mt. Field National Park / Hobart
P1040250_klein.JPGNach dem Frühstück a la Campervan mit Rührei und Speck ging die Fahrt auf der A10 weiter. Zuerst ging es noch etliche Kilometer durch den Tarraleah Forest Reserve, danach fuhren wir wieder durch landwirtschaftlich bewirtschaftete Felder. Nach ungefähr 20 Kilometer bogen wir in die Dawson Road ein. Die Straße führte über einen Staudamm des Meadowbank Lake und führte über die Ellendale Road über Fentonbury nach Westerway. Dort kamen wir auf die B61 und waren in wenigen Kilometern am Mt. Field National Park. Zuerst sind wir die Straße in den Nationalpark hineingefahren, bis wir merkten, das was nicht stimmen konnte. Es fehlte die Ausschilderung zu den Russell Falls. Also an der nächsten Möglichkeit kehrt gemacht und wieder zurück zum Parkplatz. Dort war auch das Besucherzentrum für den Mt. Field National Park und hier war auch der Beginn des Return zu den Russell Falls. Auf einmal begegneten wir erneut den beiden Damen aus Hamburg. Großes Erstaunen, da es sich um das 3. Wiedersehen handelte. Zufälle gibt es im Leben. Nach einem Erfahrungsaustausch machten wir uns auf den Weg zu dem bekannten Wasserfall. Nach ungefähr 10 Minuten waren wir am Russell Fall. Danach ging der Weg den Fluss entlang bis zu einer Holztreppe, die sich über 200 Stufen nach oben schraubte. An uraltem Bäumen führte der Weg wieder zum Besucherzentrum.

Russell Falls

Nach Besuch der Russell Falls im Mt. Field National Park fuhren wir direkt nach Hobart. Kurz vor Hobart wurde die Straße 2-spurig, dann 3-spurig. Richard navigierte mich in die City. Zuerst bin ich immer auf der linken Spur gefahren. Leider wurde diese Spur immer öfters zur Linksabbiegerspur, so dass ich mutiger wurde und die Mittelspur nahm. Alle Spuren waren gut belegt, es war Rush Hour. In der City wechselte ich dann auf die rechte Spur, um irgendwo in einen City – Parkplatz abzubiegen. Auf Höhe des Hafens hatten wir Glück und auf dem Parkplatz waren auch noch freie Parkplätze frei. Also rückwärts den Caravan eingeparkt und nachdem der Motor aus war viel auch die Anspannung ab. Geschafft.  Zuerst sind wir gegenüber zum Hafen und haben dort Fisch gekauft, den wir in den Kühlschrank vom Campervan verstauten. Danach unternahmen wir einen Stadtbummel. Susanne hatte zuerst die Einkaufsstraße nicht wiedererkannt. Vor einer Woche spazierten wir abends die menschenleere Einkaufsstraße herunter, jetzt tobte sozusagen in der Liverpool Street der Bär. Passanten drängelten sich und die Straße war belebt. Nach einigen Einkäufen sind wir zurück zum Parkplatz. Das nächste Ziel war der Barilla Holiday Park. Dazu mussten wir Hobart gen Osten verlassen. Das klang erst einmal unkompliziert. Da die Hauptstraßen aber alle als Einbahnstraßen ausgelegt sind, mussten wir zuerst in die entgegengesetzte Richtung fahren. Dank der Handy – Navigation konnten wir mehrmals rechts abbiegen und verließen Hobart über die Brücke des Derwent River auf der Tasman Highway. Hinter der Brücke fuhren wir wieder in der linken Spur. Leider erkannten wir die Situation etwas zu spät, so dass wir nicht auf die Autobahn fuhren, sondern einen Abstecher in einem Vorort von Hobart  unternahmen. Dort bogen wir auf eine weiter Zufahrtsstraße zur Autobahn ein und nach kurzer Zeit waren wir wieder auf der richtigen Straße. Nach nur einer Abfahrt ging es dann zum Barilla Holiday Park. Aufgrund der Nachsaison hatten wir zum Glück keine Schwierigkeiten mit den Stellplätzen gehabt. An diesem Abend briet Richard die Steaks standesgemäß auf dem Gasgrillplatz. In Australien ist es üblich, das in den Holiday Parks sowie an Rastplätzen oder Stränden Grillplätze zur Verfügung stehen, die kostenlos oder für kleines Geld genutzt werden können. Auch hier konnte man erwarten, den Grillplatz sauber vorzufinden, was man sich in Deutschland schwer vorstellen kann.  Das Wetter hatte ebenfalls sehr gut mitgespielt. Erst am Abend frischte der Wind auf und läutetet einen Temperatursturz von einigen Grad ein. Das konnte uns aber egal sein, denn morgen mussten wir den Campervan zurückgeben und dann ging es bereits wieder nach Brisbane.
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Hobart

15. Tag, Freitag den 14.02.2014
Hobart / Brisbane
P1040302_klein.JPGDer Morgen war empfindlich kühl gewesen, nicht im Vergleich zu den bisherigen Temperaturen. Nach einem ausgiebigen Frühstück sind wir auf Empfehlung der Vermieterin zu einer Tankstelle mit Waschstation am Flughafen gefahren und brachten den Campervan wieder auf Hochglanz. Zuerst wollte ich tanken, aber an der Waschstation sammelten sich total verschlammte Jeeps von einer Tour und Susanne meinte, man sollte die Gunst der Stunde nutzen und sofort in  die Waschstation fahren. Im Nachhinein eine sehr gute Idee, denn bei dem anschließenden Innenputz konnten wir das Geschehen beobachten. Die Reinigung der Jeeps war so zeitintensiv, die Waschstraße hätten wir ansonsten gar nicht mehr nutzen können. Die Autovermietung war vielleicht 1000 m entfernt und pünktlich um 10.30 Uhr waren wir für die Abgabe des Campervan ‘The Wanderer’ vor Ort. Die Übergabe ging reibungslos, wir hatten bis auf ein zerbrochenes Weinglas keine Schäden verursacht und das Weinglas war noch von den Vormietern hinterlassen worden. Mit dem uns bereits bekannten Kleinbus wurden wir die 3 km bis zum Flughafen gefahren und 13.30 Uhr flogen wir mit der Virgin Australia von Tasmanien ab. Es war eine sehr intensive Woche und man trauerte etwas, das die Tage bereits schon wieder vorbei waren. 15.10 Uhr landeten wir in Brisbane. Nach dem Check In fuhren wir mit der Bahn bis zur Roma Street und danach liefen wir mit Rollkoffern zum nahegelegenen Aussie Way Hostel. Dort hatten wir bereits eine 3 – Bett Zimmer reserviert und alles klappte perfekt. Gegenüber dem ‘The Pickled Frog’ in Hobart war dieses Hostel viel gepflegter. Nach unserem Abflug blieb Richard noch ein Tag im Hostel und meinte, da er in ein 6 – Bett Zimmer umziehen musste, das wir das Luxuszimmer gehabt hätten. Bis auf das Geräusch der Klimaanlage hatten wir nichts auszusetzen. Nur ohne Klimaanlage war es sehr unangenehm. Dafür bot das Hostel einen Pool. Im Grunde bestand das Hostel aus mehreren Häusern, die miteinander verbunden waren.
Wir machten uns  auf den Weg in die City von Brisbane. Hier hatte Richard Heimvorteil, kannte er bereits alle Ecken. Nach einem Stadtbummel durch die Queen Street und den anliegenden Straßen. Richard empfahl uns die Beach House Bar & Grill. Bei sommerlichen Temperaturen auf einer Terrasse bei Taccos und Bier konnte man die Seele baumeln lassen. Danach sind wir durch das angeschlossene Einkaufszentrum. Hier haben die Geschäfte teilweise bis 23.00 Uhr geöffnet. Gegen 22.00 Uhr sind wir dann zurück zum Hostel. Für mich hat Brisbane seine Identität aufgegeben. Bis auf das innerste Stadtzentrum dominieren hier Hochglanzhochhäuser. Was bereits  in Melbourne zu beobachten war, hier in Brisbane war es schon Realität. Der Weg zur City führte nur noch an Hochhäusern vorbei. Vielleicht kommt man auch hier irgendwann zur Erkenntnis, verbleibende Altbausubstanz zu sanieren und nicht durch Hochhäuser zu ersetzen.
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Brisbane

16. Tag, Samstag den 15.02.2014
Brisbane / Singapore
20140215_184253_klein.jpgHeute war bereits der letzte Tag in Australien angebrochen. Etwas wehmütig hatten wir auf die letzten 14 Tage zurückgeschaut. Es war eine schöne Zeit, alles hatte geklappt und ohne Richard hätten wir auch nie eine Reise nach Australien gemacht. Beim Auschecken entstand ersteinmal etwas Verwirrung. Es war gegen 6.00 Uhr und es war keiner da. Da Richard aber nach Sonderangeboten bei Flugzielen in Australien schauen wollte, hatte er sich entschlossen, mindestens noch 1 Nacht hier zu verbringen. Somit wollte er uns im Flughafen verabschieden und dann wieder in das Hostel zurückfahren und uns auschecken, da wir ja auch noch den Zimmerschlüssel hatten. Zum Flughafen sind wir mit der Bahn gefahren, auch hier musste man beachten, dass am Wochenende die Züge in längeren Intervallen fuhren. Pünktlich kamen wir am International Airport an. Der Abschied von Richard fiel uns beiden schwer. 10.15 Uhr hoben wir mit einer Airbus A330 von Quantas ab und landeten gegen 16.05 Uhr in Singapore auf dem Changi International Airport auf Terminal 1. Kurz vor 17.00 Uhr waren wir im zentralen Flughafengebäude. Wir hatten bis 23.10 Uhr Zeit, erst dann ging es weiter nach London. Geplant war die Teilnahme an einer Free Singapore Tour, einer kostenlosen Stadtrundfahrt. Doch wir hatten bereits alle Hoffnungen aufgegeben, de der letzte Anmeldetermin laut Internet gegen 16.30 Uhr war. Aber fragen kostet nichts und wir waren erstaunt, das 17.30 Uhr die letzte Stadtrundfahrt durchgeführt wurde. Also haben wir unser Handgepäck zur Aufbewahrung abgegeben und uns bei der Free Singapore Tour angemeldet. Erst wurden die Personalien aufgenommen, die Reisepässe und die Boardingpässe überprüft, dann hat man Namensschilder erhalten. Es fehlte nur noch ein Gängelband. Zuerst dachte ich, wenn hier schon alles kontrolliert wird, geht’s über einen Hinterausgang nach draußen. Aber weit gefehlt. Jetzt fuhren wir mit dem Airport Express zum Terminal 2, wo bereits von den anderen Terminals die Reisegruppen warteten. Nachdem das x-te mal alle Teilnehmer abzählt wurden, ging es gemeinsam zur Passkontrolle und einen Stempel weiter waren wir dann in Singapore. In einem Reisebus fuhren wir die paar Kilometer nach Singapore hinein, natürlich nachdem noch einmal alle vor dem Bus durchgezählt wurden und im Bus noch einmal. Wären wir ohne Ausreise in Singapore unterwegs gewesen, hätte ich diesen Kontrollwahn ja noch verstanden. Da wir aber ganz offiziell einen Ausreisestempel im Reisepass hatten, war das ziemlich übertrieben. Im Besondern, da man an der Tour nur daran teilnehmen konnte, wenn man nicht aus dem falschen Staat kam und ohne Visa einreisen durfte. Als Deutsche kann man sich ohne Visa bis zu einem Monat in Singapore oder Malaysia aufhalten. Mit dem Bus und einem bestens gelaunten Reisebegleiter fuhren wir durch die City, bewunderten die schicken Hochhäuser und konnten hinter der alten Anderson Bridge zum Fotoshooting den Bus sogar für 30 Minuten verlassen. Nachdem wir die Promenade am Singapor River einmal auf- und abgegangen waren, mussten wir bereits wieder zum Bus. Nachdem mehrmals durchgezählt wurde und Gott sei Dank keiner gefehlt hatte, ging die Fahrt mit einigen Schlenkern durch die Hochhausboliden wieder zurück zum Flughafen. Als Fazit kann man ziehen, dass man sich Singapore durchaus anschauen kann, aber Urlaub muss man hier nicht unbedingt machen. Sicherlich wird es noch irgendwelche verträumte Ecken geben, aber was wir gesehen haben, war zwar hohe architektonische Kunst, die mich jetzt aber nicht vom Sitz reißt. Gegen 21.00 Uhr waren wir wieder zurück, aus Singapore ausgereist und im Besitz unseres Handgepäcks. Wir hatten noch einige Highlights des Flughafen besucht und den Abend bei einem Bier ausklingen lassen. Nach dem Check In hob die Boing 777 um 23.10 Uhr in Richtung London ab.
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Singapore

17. Tag, Sonntag den 16.02.2014Hai Stickers
London / Berlin
Nach dem 13 Stunden – Ritt landeten wir gegen 04.50 Uhr in London wieder auf dem Heathrow Airport und flogen 08.35 Uhr nach Berlin weiter. In Heathrow war der Check In wieder gefühlt mit der schärfsten Kontrolle verbunden. 11.25 Uhr dann die Ankunft in Berlin.
Mein Schwiegervater und unsere Tochter hatten uns gemeinsam vom Flughafen abgeholt. An die niedrigen Temperaturen musste man sich erst wieder gewöhnen. Aber es wird ja bald Sommer. Richard ist übrigens nach Sydney geflogen.
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